Einmal in einem Bundesligastadion spielen und das erleben, was sonst nur die Profis dürfen – diesen Traum erfüllten sich am Montag einige Fußballer der SG Dittlofrod/Körnbach zusammen mit Freunden: Zwar ohne Zuschauer, dafür aber im größten Stadion Deutschlands durften sie im Signal Iduna Park ein Hobbyturnier bestreiten, das der Verein über Sky Extra gewonnen hatte – ein unvergessliches Gänsehaut-Erlebnis, wobei das Wetter über dem Ruhrpott verrücktspielte. Unser Erfahrungsbericht.

Am Ende standen wohl so viele Promille auf dem Platz wie selten in einem Bundesliga-Stadion: Die 110 Teilnehmer aus insgesamt zwölf Teams durften es sich gut gehen lassen im Signal Iduna Park und den ganzen Nachmittag über gegeneinander kicken. Auch Blitz, Donner und ein Wolkenbruch tat der Stimmung keinen Abbruch. Doch der Reihe nach.

Für das Team aus Dittlofrod hätte das Glück nicht größer sein können: Als der Gewinn von Sky Extra per E-Mail eintrudelte, für den sich Tausende beworben hatten, hatte sich das Team schnell gefunden. Einerseits, weil ein einmaliges Erlebnis bevorstand, und andererseits, weil es ohnehin viele BVB-Fans im Verein gibt. Los ging es also am Montagmorgen um 6.15 Uhr. Nach der Fahrt kurz umziehen im Hotel Dorint an den Westfalenhallen, dann ging es ein paar hundert Meter weiter Richtung Stadion. Das erste Highlight: Der original BVB-Mannschaftsbus fuhr vor und war der Shuttle für die glücklich staunenden Teilnehmer.

Am Signal Iduna Park angekommen, ging das Staunen weiter: Das ganze Stadion quasi für uns alleine. Die Überlegungen, in welcher Farbe welches Team auflaufen würde, hatten sich schnell zerschlagen: Der BVB schenkte einfach jedem Teilnehmer eines der nagelneuen Heimtrikots der kommenden Saison, gespielt wurde dann mit Leibchen. Umgezogen wurde sich natürlich in der Heimkabine, wo zwei Tage zuvor noch Erling Haaland saß und sich auf sein letztes Spiel für Dortmund vorbereitete. Der Kaffeeautomat lief, das Obst lag bereit – man fühlte sich nicht nur ein bisschen wie die Profis. Durch die Mixed Zone ging es die Treppe herunter, durch den gelb durchfluteten Spielertunnel unter der Einlaufmusik bis rauf auf den heiligen Rasen. Was für ein Gefühl – und das Event hatte noch nicht einmal angefangen.

 

Die „Alten Hasen“ können’s noch

Im Innenraum erwarteten bereits vom BVB abgestellte Coaches die Teilnehmer und führten ein Warmmachprogramm durch, außerdem trudelten nach und nach bekannte Gesichter ein: Denn natürlich ließ es sich Sky nicht nehmen, die ganze Veranstaltung zu filmen und eine Doku darüber zu drehen, und genauso wenig, auch selbst mitzuspielen: Die Sky Sport News Moderatoren Gregor Teicher oder Martin Winkler wärmten sich auf einmal mit uns auf, ebenso Ex-Union-Kapitän Torsten Mattuschka oder der ehemalige 1860-Spieler Torben Hoffmann. Moderiert wurde das Ganze von Nele Schenker.

Natürlich lief die Gruppenauslosung so, dass Team Dittlofrod auf Team Sky traf. Das Duell spiegelte die Gruppenphase ganz gut wider: Wir konnten zweimal nach Rückstand ausgleichen, doch in der Schlussminute fiel das 2:3. Natürlich hatte Ex-Profi „Tusche“ seine Füße im Spiel. Es lief bei bestem Fußballwetter und strahlendem Sonnenschein über dem Westfalenstadion nicht allzu viel zusammen – unser Glück, dass es eine Trostrunde gab.

 

Mit Bier und bei Fritz-Walter-Wetter läuft es

Vor dieser beschloss das Team, sich etwas Mut anzutrinken, schließlich hatte der Stadionkiosk durchgehend geöffnet und versorgte die Teilnehmer mit reichlich Verpflegung, vom Schnitzelbrötchen bis hin zur „Herrenhandtasche“ mit sechs Bechern Bier. Und gerade standen die Teams zum Anpfiff bereit, da brach das angekündigte Gewitter über Dortmund herunter. Nach kurzer Unterbrechung fragten die Organisatoren, ob die Mannschaften weiterspielen wollen – die Antwort kam im wahrsten Sinne des Wortes blitzartig: Plötzlich waren die schweren Beine kein Thema mehr, das Flutlicht ging an, die Trikots waren patschnass – und schon entschied das Dittlofroder Team Halbfinale und Finale der Trostrunde für sich und verbuchte am Ende Platz neun von zwölf Mannschaften, die sich auf zwei Kleinfeldern duellierten. Eine Revanche gegen Team Sky gab es (leider) nicht mehr, die Gesichter aus dem Fernsehen landeten auf Rang elf.

Ungeachtet der Platzierung war es das alleine aber schon wert: Bei strömendem Regen vor der Südtribüne ein Tor schießen und gemeinsam jubeln – Gänsehaut, die von uns fast jeder erleben durfte: Acht von zehn Spielern trafen jeweils einmal, doch auch die Leistungen von Betreuer und Aushilfs-Keeper Detlef Pabst sowie unserer weiblichen Unterstützung an der Seitenlinie, Helena Schabel aus der SGDK-Frauenmannschaft, waren absolut unverzichtbar.

 

Der heilige Rasen muss dran glauben

Der Rasen hatte arg gelitten, doch das war genauso gewollt. Am Samstag der letzte Bundesliga-Spieltag, am Montag die Hobbykicker, am Dienstag dann das Aufräumkommando: Das Geläuf wurde rausgerissen und wird für den Sommer durch ein neues ersetzt. Jede Grätsche hatte sich umso mehr gelohnt. Das erlaubte den Teilnehmern sogar BVB-Legende und Überraschungsgast Wolfgang „Teddy“ de Beer persönlich.

Nach der Siegerehrung, bei der der SC Marklohe aus Niedersachsen den Pott in die Höhe strecken durfte, ging es kurz ins Hotel zum Frischmachen und danach erneut mit dem Mannschaftsbus zur Abendveranstaltung. Und der BVB und Sky hatten erneut aufgefahren: Die Lounge unter der Nordtribüne war hergerichtet, das Fleisch brutzelte am Grill, auch an Vorspeisen, Nachspeisen und Getränken fehlte es nicht. Ein DJ heizte den Teilnehmern ein, auch die Gastgeber hatten ihren Spaß und plauderten locker über das eine oder andere Transfergerücht. „Das war ein Riesen-Erlebnis für alle Hobbykicker, aber auch für uns als Sky-Crew“, sagte Mattuschka – natürlich mit einem Bier in der Hand. Er hoffte, dass das erstmals ausgerichtete Turnier zum jährlichen Highlight für Amateurfußballer werden könne.

Nach der Abendveranstaltung waren die Teilnehmer in die Nacht entlassen und durften am nächsten Morgen im gemütlichen Hotelbett aus ihrem gelebten Traum aufwachen. Denn das war es allemal, ob für Dortmunder Anhänger, oder selbst Bayern- und Schalke-Fans, die wir dabeihatten.

 

Wir sagen: Vielen Dank an Sky und den BVB für dieses unvergessliche Erlebnis und die super Organisation dieses tollen Turniers. Wir kommen gerne wieder!

Team Dittlofrod spielte mit: Levin Baumgart, Loris Baumgart, Jonas Hofmann, Pascal Fischer, Lukas Schoffelke, Marius Biel, Jakob Schäfer, Helena Schabel, Markus Baumgart, Detlef Pabst.